Diskriminierungsfall bei McDonald's: Trans Frau erzielt Vergleich vor Gericht

Diskriminierungsfall bei McDonald’s: Trans Frau erzielt Vergleich vor Gericht

In einer Berliner McDonald’s-Filiale führte ein Konflikt um die Nutzung der Damenumkleide zu einem gerichtlichen Vergleich. Die Trans-Frau Kylie D., die seit 2019 in der Filiale arbeitet, hatte ihren Arbeitgeber verklagt, nachdem sie mehrfach Diskriminierungen und Beleidigungen erfahren hatte. Der Fall zeigt, wie sensibel der Umgang mit geschlechtlicher Identität am Arbeitsplatz weiterhin ist.

 

Konflikt um Zugang zur Damenumkleide

Der Vorfall ereignete sich im Jahr 2023, als Kylie D. ihren Arbeitgeber darüber informierte, dass sie sich fortan als Frau identifiziert. Kurz darauf versuchte sie, die Damenumkleide der Filiale zu nutzen. Dies wurde von einer muslimischen Kollegin vehement abgelehnt, begleitet von abfälligen Kommentaren. Die Kollegin verweigerte nicht nur den Zugang, sondern äußerte auch diskriminierende Bemerkungen, die Kylie D. als beleidigend empfand.

Kylie D. wandte sich an ihre Vorgesetzten, um die Situation zu klären. Sie berichtete von der Diskriminierung und verlangte Unterstützung. Allerdings fühlte sie sich auch nach der Meldung allein gelassen. Einige Kollegen sprachen sie weiterhin mit ihrem früheren männlichen Namen an, was als sogenanntes „Deadnaming“ gilt – ein Verhalten, das von vielen Betroffenen als respektlos und verletzend empfunden wird.

 

Stellungnahme von McDonald’s – Gerichtlicher Vergleich bringt Entschädigung

Das Unternehmen bestritt die Vorwürfe und argumentierte, dass keine systematische Diskriminierung vorgelegen habe. Dennoch gelang es Kylie D., den Fall vor das Arbeitsgericht Berlin zu bringen, um ihre Rechte einzufordern und eine Klärung herbeizuführen.

Der Fall endete mit einem Vergleich: Kylie D. erhält eine Entschädigung in Höhe von 16.500 Euro sowie ein gutes Arbeitszeugnis. Zudem wurde festgelegt, dass sie das Unternehmen im April 2025 verlässt. Dieser Vergleich wurde erzielt, ohne dass das Gericht eine endgültige Entscheidung über die Vorwürfe fällte.

 

Ein Fall mit Signalwirkung

Der Fall unterstreicht die Bedeutung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) und zeigt auf, welche Herausforderungen im Umgang mit geschlechtlicher Identität in der Arbeitswelt bestehen. Er wirft auch Fragen zur Verantwortung von Arbeitgebern auf, ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld sicherzustellen und Konflikte zwischen Mitarbeitern angemessen zu moderieren.

Dieser Vorfall verdeutlicht, wie wichtig ein respektvoller Umgang mit allen Mitarbeitenden ist, insbesondere in Bezug auf ihre geschlechtliche Identität. Arbeitgeber sind gefordert, klare Regeln zu schaffen und diese konsequent umzusetzen, um ähnliche Konflikte in der Zukunft zu vermeiden.